Stabilisierung des Sprunggelenks

Das Sprunggelenk macht die Bewegungen des Fußes gegen den Unterschenkel und umgekehrt möglich. Über die Innen- und Außenknöchel ist es durch mehrere fächerförmig aufgespaltene Bänder an der Fußwurzel befestigt. Egal, in welcher Stellung sich der Fuß befindet – immer ist ein Band gespannt und das Gelenk somit gesichert.

Diese Seitenbänder sind empfindlich und können reißen, wenn sie überdehnt werden. Der Bänderriss gehört zu den häuftigsten Sportverletzungen.

Bleibt nach einer Verletzung eine Instabilität zurück, kann diese operativ behandelt werden.

Wie kommt es zu einem Bänderriss?

Meist reißen die Bänder des Sprunggelenkes bei sportlichen Aktivitäten, wenn zum Beispiel der Fuß umknickt. Aber auch bei Unfällen im Alltag kann es zu einem Bänderriss kommen.

Symptome

Die Verletzung geht mit einem unmittelbar einsetzenden, oft starken Druck- und Bewegungsschmerz einher. Die betroffenen Muskeln sind kraftlos, die Bewegung des Sprunggelenks ist erschwert oder unmöglich. Es bildet sich ein Bluterguss.

Um einen Bänderriss diagnostizieren und ihn von anderen Verletzungen am Sprunggelenk – zum Beispiel einem Knochenbruch – abgrenzen zu können, sind eingehende Untersuchungen nötig.

Wann empfehlen wir eine Stabilisierungsoperation?

Zuerst versuchen wir den Bänderriss konservativ zu therapieren, mit speziellen Verbänden und Schienen, mit Entlastung, Schonung und eventuell Krankengymnastik.

Sind diese Maßnahmen erfolglos, ist eine Stabilisierung notwendig. Diesen Eingriff empfehlen wir auch, wenn zusätzlich zu den Bändern Knochen und Knorpel verletzt sind.

In der Regel wird die Stabilisierungsoperation mit einer Sprunggelenkarthroskopie kombiniert.

Risiken?

Die Bandnaht ist ein risikoarmer Eingriff. Über die möglichen, aber selten auftretenden Komplikationen werden wir Sie vor der Entscheidung zur Operation umfassend aufklären.

Operation und Reha

Wir stabilisieren die Bänder in der Regel minimal-invasiv. Mit kleinen Hautschnitten und einer speziellen Nähtechnik werden sie wieder zusammengenäht und wenn notwendig mit Naht-Ankern am Knochen befestigt.

Die Operation findet bei allgemeiner Narkose oder örtlicher Betäubung statt und dauert zwischen 45 und 90 Minuten. Sie kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Bei stationärer Behandlung sind in der Regel 2 bis 3 Nächte in der Klinik geplant.

Nach der Operation wird das Sprunggelenk für 6 Wochen mit einem speziellen Laufschuh ruhiggestellt. Nach Entfernung dieses "Walkers" erstellen wir ein intensives, stufenweise angelegtes Nachbehandlungsprogramm für Sie. Es beinhaltet Krankengymnastik und unter Umständen auch das Tragen von Bandagen, spezieller Schuhe und/oder eines Tape-Verbandes als Gelenkschutz.

Die Reha dauert bis zu 6 Monate. Je nach beruflicher Situation sind Sie nach zirka 2 bis 8 Wochen wieder arbeitsfähig. Sport dürfen Sie frühestens nach 3 Monaten wieder treiben. Dies hängt jedoch stark vom Ausmaß der Verletzung und von der Sportart ab.

Schmerzen?

Gegen die Schmerzen erhalten Sie zuerst entzündungshemmende Mittel; nach der Operation weitere Schmerzmittel sowie Heparin, um das Risiko einer Thrombose zu vermindern.

Prognose

Die Prognose ist sehr gut: In fast allen Fällen kann eine Belastbarkeit wie vor der Verletzung erreicht werden.