Operation bei chronischen Achillessehnenschmerzen (Achillodynie)

Die Achillessehne ist die gemeinsame Endsehne des Wadenmuskels. Sie überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf das Fersenbein und ermöglicht so die Beugung in Richtung Fußsohle und die Einwärtsdrehung des Fußes im Sprunggelenk.

Es ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers – und gleichzeitig eine sehr verletzliche und reizbare Stelle: Nicht nur ist die Achillessehnenruptur eine der häufigsten Sportverletzungen, bei Überlastung kommt es oft zu Entzündungen, einer Achillodynie. Diese kann langwierig sein und chronisch werden.

Die Spaltung des Sehnengleitgewebes ist ein operativer Eingriff, um der Erkrankung beizukommen.

Wie kommt es zu einer chronischen Achillodynie?

Das Sehnengewebe wird durch Mikrotraumata und Überlastung geschädigt, was eine entzündliche Reaktion zur Folge hat. Chronisch wird die Achillodynie, wenn sich die Achillessehne spindelförmig verdickt.

Bei Sportlern ist der Grund für die Reizung der Achillessehne meist bei Trainingsfehlern zu suchen: Wenn sie zum Beispiel zu intensiv das Training steigern, inkonsequent dehnen, mangelhaft aufwärmen oder unpassende Laufschuhe tragen.

Es können aber auch Beinachsenprobleme oder Verknöcherungen des Fersenbeines verantwortlich sein.

Symptome

Symptome sind Schmerzen, Schwellung, Überwärmung, Hitze und Druckempfindlichkeit in der Region der Achillessehne. Bei einer chronischen Entzündung ist dieser Schmerz dauerhaft; morgens nach dem Aufstehen ist er besonders stark.

Wann empfehlen wir eine Operation?

Zuerst versuchen wir die Achillodynie mit konservativen Therapien wie Ruhigstellung, Krankengymnastik, Wärmebehandlungen, Medikamenten und unter Umständen auch mit Spritzen zu bekämpfen. Sehr bewährt hat sich die Stoßwellentherapie, wenn diese früh genug angewendet wird. Aber auch in chronischen Stadien sind Erfolge möglich.

Fruchtet dies nicht, ist ein operativer Eingriff notwendig. Eine zu lange Entzündung kann die Achillessehne schwächen und eine Ruptur zur Folge haben.

Risiken?

Die Spaltung des Sehnengleitgewebes ist ein risikoarmer Eingriff. Über die möglichen, aber selten auftretenden Komplikationen werden wir Sie vor der Entscheidung zur Operation umfassend aufklären.

Operation und Reha

Die Operation findet bei allgemeiner Narkose oder örtlicher Betäubung statt und dauert zwischen 20 und 45 Minuten.
Sie kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Bei stationärer Behandlung sind in der Regel 1 bis 2 Nächte in der Klinik geplant.

Wir nehmen die Operation meist mit einer minimal-invasiven Technik vor. Dabei ist nur ein kleiner Hautschnitt notwendig, um die entzündlich veränderten Schichten des Sehnengleitgewebes abzutragen und eventuelle Verknöcherungen abzufräsen.

Bei sehr ausgeprägten Fällen müssen wir einen größeren Schnitt vornehmen und die Achillessehne längs spalten, um die zentral gelegenen abgestorbenen Sehnenanteile zu entfernen. Anschließend vernähen wir die Sehne wieder.

Nach der Operation wird der Fuß 2 bis 4 Wochen mit einem Spezialstiefel entlastet. Anschließend erstellen wir ein stufenweise angelegtes Nachbehandlungsprogramm für Sie. Es beinhaltet sowohl das Tragen eines Spezialstiefels mit Absatzerhöhung als auch Physiotherapie. Damit streben wir eine möglichst gute Wiederherstellung von Sehnenkontinuität und Funktion an.

Die Reha dauert bis zu 6 Monate. Je nach beruflicher Situation sind Sie nach zirka 2 bis 4 Wochen wieder arbeitsfähig. Sport dürfen Sie frühestens nach 3 Monaten wieder treiben.

Schmerzen?

Gegen die Schmerzen erhalten Sie zuerst entzündungshemmende Mittel; nach der Operation weitere Schmerzmittel sowie Heparin, um das Risiko einer Thrombose zu vermindern.

Prognose

Die Prognose ist im allgemeinen sehr gut, es kommt in den meisten Fällen wieder zu einer vollen Belastungsfähigkeit.