Operation der Dupuytren'schen Kontraktur

Morbus Dupuytren (MD) ist eine gutartige Erkrankung des Bindegewebes der Handinnenfläche. Sie führt dazu, dass Finger nichts mehr gestreckt werden können. Dann spricht man von der Dupuytren'schen Kontraktur.

Wie kommt es zu einer Dupuytren'schen Kontraktur?

1832 stellte Baron Guillaume Dupuytren die nach ihm benannte Erkrankung in Paris vor, und seither ist es nicht gelungen, deren Ursache abschließend festzustellen. Belegt ist, dass sie meist im mittleren Lebensalter auftaucht und bei Männern früher als bei Frauen.

Symptome

Meist tritt zuerst ein Verhärtung in Form eines kleinen Knotens in der Handfläche auf. Über mehrere Jahre hinweg entwickelt sich daraus dann ein Strang, der einen Schrumpfungsprozess auslöst. Dies führt zu einer Verkürzung der Bindegewebsfasern in der Handinnenfläche, was es verunmöglicht, einen oder mehrere Finger zu strecken.

Wann empfehlen wir eine Operation?

Es gibt verschiedene konservative Therapien, welche den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Symptome bekämpfen können. 

Einen operativen Eingriff ziehen wir in Erwägung, wenn es bereits zu Funktionseinschränkungen gekommen ist, und zwar zu Krümmungen der Finger von mindestens 15 oder 20 Grad. Oder wenn Schmerzen bestehen.

Risiken?

In der Handfläche liegen wichtige Nerven, Muskeln und Sehnen nah beieinander. Eine Operation ist deshalb nicht ganz einfach; Komplikationen können nicht ausgeschlossen werden. Zusammen mit Ihnen wägen wir sorgfältig ab, ob in Ihrem Fall die Risiken oder die Vorteile des Eingriffes überwiegen.

Operation und Reha

Die Operation findet bei allgemeiner Narkose oder örtlicher Betäubung statt und dauert – je nach Erkrankungsstadium und dementsprechend gewählter Technik – 30 bis 90 Minuten. Sie wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Wir öffnen die Handfläche und entfernen das befallene Gewebe im Hohlhandbereich und der betroffenen Finger vollständig; wenn angezeigt, manchmal auch Teile der Sehnen. Ist die Haut bereits stark verkürzt, nehmen wir eine Hautverpflanzung vor. Unter Umständen ist es nötig, dass wir Bandstrukturen, die aufgrund der Krümmung verkürzt sein können, lösen müssen.

Nach dem Eingriff stellen wir die Hand mit einer Gipsschiene ruhig und arbeiten ein individuelles Nachbehandlungsprogramm für Sie aus. Es setzt einige Tage nach der Operation mit vorsichtigen krankengymnastischen Bewegungsübungen ein. Der Gips wird nach zirka einer Woche entfernt, dann erhalten Sie einen Kompressionsverband. Die Fäden werden zirka 14 Tage nach der Operation gezogen. Nach Entfernen des Verbandes erhalten Sie eine Schiene, die noch mehrere Monate nachts getragen werden sollte.

Über einen Zeitraum von zirka 6 Wochen wird die Hand langsam wieder an die Anforderungen im Alltag herangeführt. Bis sie vollständig belastet werden kann, dauert es zirka 12 Wochen.

Schmerzen?

Direkt nach der Operation werden die Nerven durch lokale Betäubungsmittel zunächst ausgeschaltet, so dass Sie fast keine Schmerzen spüren. Für die ersten Tage danach verschreiben wir Ihnen schmerzlindernde Medikamente, die Sie bei Bedarf einnehmen können.

Prognose

Wenn die Operation komplikationslos verläuft, können Sie die vorher gekrümmten Finger wieder strecken. Wenn die Krümmungen schon länger vorhanden und stark gewesen waren, kann die Bewegungseinschränkung manchmal nicht vollständig beseitigt werden, aber in den meisten Fällen ist die Funktionalität nach der Operation deutlich verbessert.

Selbsthilfegruppe

Wir empfehlen die Website der überregionalen Selbsthilfegruppe Dupuytren e. V.:

www.dupuytren-online.de