Operation der Rotatorenmanschettenruptur

Was ist eine Rotatorenmanschettenruptur?

Bei der Rotatorenmanschette handelt es sich um einen Überzug des Oberarmkopfes, der aus Muskeln und Sehnen besteht. 

Sie stablilisiert das Schultergelenk und sorgt für das Rotieren sowie das Abspreizen des Armes.

Von einer Rotatorenmanschettenruptur beziehungsweise einem Rotatorenmanschettenriss spricht man, wenn eine oder mehrere dieser Sehnen teilweise oder komplett gerissen sind.

Wann entsteht eine Rotatorenmanschettenruptur?

Betroffen sind vor allem Menschen von 40 bis 50 Jahren, oft – aber nicht nur – nachdem sie während Jahren Überkopfarbeiten ausübten oder im Sport Überkopf-Armbewegungen machten.

Nicht selten sind die Sehnen schon geschädigt, bevor es zur Ruptur kommt. Ein zufälliges Trauma – wie zum Beispiel ein Sturz auf den ausgestreckten Arm – ist dann nur der letzte Auslöser für die Ruptur. Häufig reißt die Rotatorenmanschette auch ohne akute Gewalteinwirkung.

Symptome

Die Symptome treten meist schleichend auf. Zuerst schmerzt die Schulter bei Belastung, besonders beim Anheben des Arms, zunehmend auch in der Nacht.

Später werden die Schmerzen stärker und gewisse Bewegungen sind nicht oder nur noch eingeschränkt möglich. Der Arm scheint geschwächt, manchmal können auch leichte Gegenstände wie Tassen nicht angehoben werden.

Bei einer akuten Ruptur entsteht ein Gefühl des Zerreißens. Die Schmerzen sind stark, und es ist nicht mehr möglich, den Arm abzuspreizen oder zu drehen.

Wann empfehlen wir eine Operation?
Kleinere Einrisse, die keine Funktionsstörungen mit sich bringen, versuchen wir zunächst mit Medikamenten und Physiotherapie zu behandeln. Helfen diese konservativen Therapien nicht genügend, denken wir über einen Eingriff nach.

Wenn nicht der Kraftverlust, sondern die Schmerzen im Vordergrund stehen, versuchen wir, diese mit einer arthroskopischen Dekompression (vgl. Impingement-Syndrom) zu bekämpfen.

Ob wir Ihnen zu einer Operation der Rotatorenmanschette raten, hängt von der Größe und Art der Ruptur, von Ihrem Alter und von den künftigen Anforderungen an Ihr Schultergelenk ab. Wenn Ihr Arm in seiner Funktion massiv eingeschänkt ist, dürfte das fast immer der Fall sein. Wurde die Ruptur durch einen Unfall ausgelöst, sollte mit der Operation nicht lange zugewartet werden. 

Operation und Reha

Bei der Operation befestigen wir die Sehnen mit kleinen Ankern aus Titan oder bio-resorbierbarem Material zurück am Oberarmkopf. Abhängig von der Form des Risses und der Veränderung der Rotatorenmanschette führen wir diesen Eingriff arthroskopisch oder offen (mini-open) aus, also minimal-invasiv über einen kleinen Zugang.

Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert zwischen 45 und 90 Minuten. Er kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Bei stationärer Behandlung sind in der Regel 2–3 Nächte in der Klinik geplant.

Die Reha beginnt am ersten Tag nach der Operation und sollte kontinuierlich fortgesetzt werden. Sie dauert bis zu 6 Monate, für die wir einen individuellen Nachbehandlungsplan ausarbeiten.

Die Einheilung der Sehne findet innerhalb der ersten 6–7 Wochen statt. In dieser Zeit dürfen gewisse aktive Bewegungen mit der Schulter nicht ausgeführt werden. Dabei unterstützt Sie ein Hilfsmittel, eine Art Briefträgerkissen.

Die Arbeitsunfähigkeit ist je nach beruflicher Situation sehr unterschiedlich; sie kann sich von 2–3 Wochen bis zu 3 Monaten ziehen.

Schmerzen?

In der ersten Zeit nach dem Eingriff verabreichen wir Ihnen eine medikamentöse Schmerztherapie. 

Prognose

Heilt die Sehne ein, ist eine vollständige Erholung der Schulterfunktion zu erwarten. Bei wenigen Patienten lösen weitere Verschleißvorgänge erneute Einrisse aus. Diese sind in der Regel kleiner als der erste Riss und machen daher weniger Probleme.