Stabilisierung bei Schulterluxation/Schulterinstabilität

Das Schultergelenk wird vor allem von der Muskulatur in Position gehalten. Öfter als bei anderen Gelenken kommt es hier zu einer Ausrenkung (Luxation): Der Kopf des Oberarmknochens gleitet aus der Gelenkpfanne – die Schulter ist dann "ausgekugelt". Meistens tritt der Knochen nach vorn aus; selterner nach hinten.

Unter Umständen gibt es bei der Luxation Verletzungen von Knochen-, Nerven- und Gefäßstrukturen. Dann spricht man von einer traumatischen Schulterluxation. Und es kann passieren, dass die Schulter immer wieder ausrenkt – dann ist eine rezidivierende Schulterluxation gegeben, eine Schulterinstabilität.

Mit einer Stabilisierung verstärken wir operativ die anatomischen Strukturen, welche die Schulter stützen.

Wie kommt es zu einer Schulterluxation?

Die Luxation passiert häufig bei kräftigen Überkopfbewegungen im Sport oder Stürzen auf den ausgestreckten Arm. Sie kommt aber auch oft bei Verkehrsunfällen vor.

Bei einer Schulterinstabilität reicht oft schon eine geringe Gewalteinwirkung aus, dass das Gelenk ausrenkt.

Symptome

Das Herausspringen des Gelenkkopfes wird im Moment des Unfalls bemerkt. Es ist von heftigen Schmerzen begleitet. Je nach Körperbau fällt eine veränderte Schulterform auf. Die Betroffenen halten ihren Arm oft angespreizt und außenrotiert.

Wann empfehlen wir eine Stabilisierung?

Die Schulter muss baldmöglichst wieder eingerenkt werden. Das tun wir vorerst mit manuellen Techniken, zu denen teilweise eine Narkose notwendig ist.

Eine Stabilisierung ist angezeigt, wenn die erste Luxation bereits in jungem Alter (15 bis 25 Jahre) stattgefunden hat; ebenso, wenn es zu einer chronischen Instabilität gekommen ist.

Der operative Eingriff ist außerdem nötig, wenn durch die Luxation Knochen, Sehnen, Nerven oder Blutgefäße verletzt worden sind.

Risiken?

Die Stabilisierung des Schultergelenks ist ein risikoarmer Eingriff. Über die möglichen, aber selten auftretenden Komplikationen werden wir Sie vor der Entscheidung zur Operation umfassend aufklären.

Operation und Reha

Bei der Operation verstärken wir Knochen, Bänder und Muskeln, welche die Schulter halten, beziehungsweise stellen sie wieder her.

Wir nehmen den Eingriff arthoskopisch vor, also minimal-invasiv über einen kleinen Zugang, durch das so genannte "Schlüsselloch".

Die Stabilisierung wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert zwischen 30 und 90 Minuten. Sie kann ambulant oder stationär vorgenommen werden. Bei stationärer Behandlung sind in der Regel 2 bis 3 Nächte in der Klinik geplant.

Nach der Operation wird der Arm mit einem speziellen Kissen ruhig gestellt, das Sie etwa 4 bis 6 Wochen tragen. Wir arbeiten für Sie einen physiotherapeutischen Nachbehandlungsplan aus.

Die Arbeitsunfähigkeit ist je nach beruflicher Situation sehr unterschiedlich; sie kann sich von 6 bis 12 Wochen ziehen. Sport können Sie nach ungefähr 3 Monaten wieder treiben.

Schmerzen?

In der ersten Zeit nach dem Eingriff verabreichen wir Ihnen eine medikamentöse Schmerztherapie.

Prognose

In der Regel darf davon ausgegangen werden, dass die Schulter nach der Ausheilung wieder voll belastbar ist. Das Risiko, dass es erneut zu einer Luxation kommt, ist bei einer operierten Schulter etwas höher als bei einem unverletzen Schultergelenk.