Operation des Skidaumens

Der Daumen ermöglicht der menschlichen Hand vieles – zum Beispiel einen Flaschenverschluss zu öffnen oder einen schweren Gegenstand festzuhalten.

Wie wichtig diese Funktion ist, wird bewusst, wenn sie gestört ist. Das ist der Fall, wenn es zu einem Riss am ulnaren Seitenband kommt, das sich am Daumengrundgelenk gegenüber den Langfingern befindet. Man spricht dann von einem Skidaumen. Bei der Operation vernähen wir diesen Riss.

Wie kommt es zu einem Skidaumen?

Am häufigsten ereignet sich die Verletzung – der Name sagt es – beim Skifahren: Wenn man bei einem Sturz mit dem Daumen auf der Piste aufschlägt, oder wenn der Daumen in der Schlaufe des Skistockes hängen bleibt.

Das Band kann aber auch bei anderen Unfällen reißen, bei denen der Daumen abrupt im Grundgelenk wegknickt.

Symptome

Ein paar Stunden nach dem Unfall, bei dem oft ein Knacken zu hören ist, schwillt der Daumen an und tut weh. Will man mit ihm zufassen, schmerzt es noch mehr.

Einige Tage danach nehmen die Beschwerden meist ab, was trügerisch ist: Oft vermuten die Verletzten dann, es handle sich nur um eine Verstauchung.

Eine Röntgenuntersuchung ist in jedem Fall angesagt, und zwar so bald als möglich nach dem Unfall. Je früher die Verletzung behandelt wird, desto besser. Durch das fehlende Band kommt es zu Instabilität, was ein ständiges Reiben am Gelenkknorpel des Daumengrundgelenkes zur Folge hat. Das kann zu einer Arthrose führen.

Wann empfehlen wir eine Operation?

Ist das Band nur angerissen, kann die Verletzung konservativ mit Bandagen behandelt werden.

Liegt jedoch eine vollständige Ruptur vor, ist eine Operation unumgänglich, und sie sollte möglichst zeitnah durchgeführt werden.

Risiken?

Die Operation des Skidaumens ist ein risikoarmer Eingriff. Über die möglichen, aber selten auftretenden Komplikationen werden wir Sie vor der Entscheidung zur Operation umfassend aufklären.

Operation und Reha

Bei der Operation des Skidaumens handelt es sich um einen ambulanten Eingriff, der bei lokaler Betäubung und in Blutleere durchgeführt wird.

Den Zugang verschaffen wir uns durch einen geschwungenen Schnitt am Daumengrundgelenk – sehr sorgfältig, um den nahe gelegenen Daumennerv nicht zu verletzen. Wir suchen die gespaltenen, in der Regel umgeschlagenen Bandstümpfe und befreien diese.

Ist der Unfall weniger als 2 Wochen her, reicht meist eine einfache Naht. Bei Verletzungen, die zwischen 3 und 6 Wochen alt sind, lassen sich die Enden des gerissenen Bandes oft nicht mehr sauber miteinander vernähen. Dann ist eine Transfixation des Grundgelenkes nötig, die wir mit einem 1,2 mm dicken Draht herstellen. In diesem Fall wird das Daumengrundgelenk in einem speziellen Daumen-Mittelhand-Cast in Neutralstellung immobilisiert. Das Handgelenk bleibt dabei frei.

Nach 6 Wochen nehmen wir den Gips ab und entfernen die Nähte, wiederum bei Betäubung. Danach sind Bewegungsübungen angesagt, die physiotherapeutisch angeleitet werden. Eine Vollbelastung der Hand ist nach zirka 10 bis 12 Wochen möglich.

Schmerzen?

Direkt nach der Operation werden die Nerven durch lokale Betäubungsmittel zunächst ausgeschaltet, so dass Sie fast keine Schmerzen spüren. Für die ersten Tage danach verschreiben wir Ihnen schmerzlindernde Medikamente, die Sie bei Bedarf einnehmen können.