Anbohrungen bei Hüftkopfnekrose
Im fortgeschrittenen Stadium bricht die Gelenkfläche ein, wodurch der Knorpel zerstört wird – und damit auch die Gelenkbeschaffenheit. Das führt zum weiteren Verschleiß des Hüftgelenks.
Im frühen Stadium können wir der Hüftkopfnekrose entgegenwirken, indem wir die Durchblutung mit Anbohrungen verbessern.
Wie kommt es zu einer Hüftkopfnekrose?
Als begünstigend gelten Diabetes, Stoffwechselstörungen, Sichelzellanämie, langjährige Kortisonmedikation, Chemotherapien, Bestrahlungen, Alkoholismus und Nikotinkonsum. Betroffen sind hauptsächlich Männer zwischen 35 und 45 Jahren.
Symptome
Die Hüftkopfnekrose ist ein Prozess, der meist akut beginnt, auf dem Röntgenbild aber zunächst keine krankhaften Veränderungen aufzeigt und deshalb so nicht erkannt werden kann. Bei Verdacht empfiehlt es sich, eine Kernspintomographie (MRT) durchzuführen.
Wann empfehlen wir Anbohrungen?
Als konservative Therapie kommen schmerzlindernde Medikamente und Entlastung durch Gehstützen, Pufferabsätze und Schienen zum Einsatz. Es gibt Erfolge mit der Pulsierenden Magnetfeldtherapie und einer Therapie mit Medikamenten, die den Knochenabbau hemmen. Bei schwerer Gelenkschädigung sowie bei fortgeschrittenem Patientenalter ist ein Hüftgelenkersatz angezeigt.
Anbohrungen zur Verbesserung der Durchblutung können helfen, wenn die Gelenkfläche noch nicht eingebrochen ist, die Erkrankung sich also im Frühstadium befindet.
Risiken?
Operation und Reha
Die Operation erfolgt in Vollnarkose oder Teilnarkose und wird in der Regel stationär durchgeführt. Sie dauert zwischen 20 und 45 Minuten. Nach der Operation halten Sie sich etwa 2 bis 7 Tage in der Klinik auf.
Schon am Tag der Operation dürfen Sie wieder stehen und gehen, allerdings nur mit Unterarmgehstützen. Diese sind während 6 bis 10 Wochen nötig, bevor Sie das Bein unter physiotherapeutischer Begleitung wieder voll belasten dürfen.
Sie machen sehr bald Bewegungsübungen. Während der Zeit der Teilbelastung sind Maßnahmen nötig, die einer Thrombose vorbeugen.
12 Wochen nach der Operation überprüfen wir die Durchblutungssituation mit einer Kernspintomographie (MRT) und können eine erste Einschätzung zum Erfolg abgeben. Diese Kontrolle wird nach weiteren 12 Wochen wiederholt.