Operation von Nervenengpass-Syndromen
Bei solchen Krankheitsbildern spricht man von Nervenengpass-Syndromen. Mit operativen Eingriffen entfernen wir den Druck auf die Nerven.
Wie kommt es zu Nervenengpass-Syndromen?
Symptome
Ist die Erkrankung fortgeschritten, sind in der betroffenen Region oft Erwärmung und vermehrte Schweißbildung zu beobachten. Durch den Druck wird der Engpass nicht mehr genügend durchblutet, was sich manchmal in einer blau-roten Färbung der Haut äußert. Die Schmerzen intensivieren sich bei der mangelnden Durchblutung, und es können Gewebsnekrosen entstehen: Größere Zellgebiete sterben ab. Handelt es sich dabei um Muskelgewebe, kann es zu Lähmungserscheinungen kommen.
Wo kommt es zu Nervenengpass-Syndromen?
Die „Parkbanklähmung“ oder die „Fallhand“, das Supinatortunnelsyndrom, liegt vor, wenn der Nervus radialis im Bereich des Unterarms bedrängt ist. Bei Cheiralgia paraesthetica wird der Nervus digitalis dorsalis geschädigt, und es kommt es zu Schmerzen am Daumen und Handrücken. Schließlich gibt es noch das Pronator-teres-Syndrom: Wenn der Nervus medialis beim Durchtritt vom Muskulus pronator teres bedrängt wird.
An der Schulter stellen wir oft das Impingementsyndromfest: Der Gleitraum zwischen Oberarmkopf und Schulterdach ist zu knapp, wodurch Entzündungen und Schädigungen an Schleimbeutel, Sehnen und Nerven entstehen. Das Thoracic-outlet-Syndrom umfasst alle Beschwerdebilder, bei denen im Brustkorb Nerven oder Blutgefäße komprimiert werden. Eine Form davon ist das Schulter-Arm-Syndrom: Hier entsteht Druck zwischen der ersten Rippe und dem Schlüsselbein. Durch diese Engstelle, die auch als Kostoklavikularspalt bezeichnet wird, verlaufen Nerven, die geschädigt werden können.
Am Bein ist das Inguinaltunnelsyndrom verbreitet, wenn unter dem Leistenband auf den Nervus cutaneus femoris lateralis gedrückt wird. Das macht sich durch Beschwerden an der vorderen Außenseite des Oberschenkels bemerkbar und kann von Übergewicht, Schwangerschaft oder auch zu engen Hosen herrühren.
Beim Tarsaltunnelsyndrom strahlen Schmerzen in die Fußsohle und zum Fersenbein aus, weil der Nervus tibialis eingeengt ist. Dieser verläuft durch den so genannten Tarsaltunnel hinter dem Fußinnenknöchel. Sind kleine Seitenäste des Nervus tibialis betroffen, spricht man vom Morton-Metatarsalgie-Syndrom.
Es äußert sich in heftigen Schmerzen im Mittelfuß und in den Zehen und geht oft mit Fußfehlstellungen einher. Auch beim Tibialis-anterior-Syndrom wird der Nervus tibialis eingeengt. Es tritt meist akut nach Überbeanspruchungen auf, und häufig ist auch die Arteria tibialis betroffen. Das kann zu einer Blutleere führen und innerhalb kurzer Zeit irreversible Schäden verursachen.
Wann empfehlen wir eine Operation?
Greifen diese Maßnahmen nicht, raten wir zum Eingriff – ebenfalls, wenn bereits deutliche Ausfallerscheinungen oder Muskulaturschwäche auftreten. Dann sollte nicht lange zugewartet werden.
Risiken?
Operation und Reha
Eine Methode ist die Fasziotomie. Dabei öffnen wir die Muskelfaszie – die kollagen-bindegewebsartige Hülle des Skelettmuskels – und nehmen so den Druck auf Nerven und Gewebe. Eine andere Methode ist die Nervendurchtrennung: Die betroffenen Nerven werden verlagert oder durchtrennt.
Für die Zeit nach einer Nervenengpass-Syndrom-Operation arbeiten wir ein individuelles physiotherapeutisches Behandlungsprogramm aus.
Weitere Informationen zu den Operation und Reha beim Karpaltunnelsyndrom und beim Impingementsyndrom finden Sie hinter den jeweiligen Links beschrieben. Über die Operationen der anderen Syndrome informieren wir Sie gerne genauer.